Im Bereich der Zahlungsdienstleistungen ist mit dem Sicherheitseinbehalt gemeint, dass für einen bestimmten Zeitraum ein Teil des Umsatzes einbehalten und nach Ablauf dieses Zeitraums kumuliert zum Folgebetrag des aktuellen Abrechnungszeitraums ausgezahlt wird.
Gern wird auch die Begrifflichkeit Rolling Reserve anstelle von Sicherheitseinbehalt genutzt.
Besonders bei risikobehafteten Branchen oder auch bei Einsatz sogenannter kritischer Zahlungsvarianten wie z.B. Kreditkarte oder Lastschrift ist ein Sicherheitseinbehalt sinnvoll. Denn mit einem Sicherheitseinbehalt können Rückläuferquoten bzw. Rückbuchungen (ChargeBack, Rücklastschrift) gepuffert oder gar abgefangen werden. Dies bedeutet nicht nur eine gewisse Sicherheit vor Negativ-Umsätzen für den Händler, sondern auch für die angebundenen Dienstleister.
Ein Beispiel: Wird im ersten Monat ein Umsatz von 1.000 Euro generiert, werden davon beispielsweise 10 Prozent als Sicherheitseinbehalt deponiert. Die Auszahlungssumme für den ersten Monat beträgt also 900 EUR und der Sicherheitseinbehalt demnach 100 EUR. Im zweiten Monat wird ein Umsatz in Höhe von 2.500 EUR erwirtschaftet. Wieder werden 10 Prozent deponiert. Die Auszahlungssumme beträgt nun 2.250 EUR plus 100 EUR. Also der Summe aus Monat 2, abzüglich der 10 Prozent des Sicherheitseinbehalts aus Monat 2, plus des Sicherheitseinhalts aus Monat 1 – das ergibt insgesamt 2.350 EUR.